Ohne Gas funktioniert im Reisemobil wenig: Im Sommer ist der Kühlschrank rund um die Uhr in Betrieb und der Grill wird regelmäßig angeworfen. Im Winter läuft die Heizung auf Hochtouren. Wie lange du mit deinem Gasvorrat auskommst, kann je nach Jahreszeit und Urlaubsort stark variieren. In unserem Ratgeber erfährst du, wie du deinen Gasverbrauch im Wohnmobil selbst ermittelst.
Gasbedarf von äußeren Umständen abhängig
Ob du viel Gas benötigst oder mit weniger auskommst, hängt neben dem Wetter und deinem Reiseziel von weiteren Faktoren ab, zum Beispiel:
Gasverbrauch von einigen Geräten im Wohnmobil
Die Heizung im Reisemobil verbraucht im Winter bei voller Leistung am meisten Gas. Für den Gasverbrauch wichtiger Geräte im Wohnmobil siehst du hier ein paar Richtwerte:
Jahreszeit | Temperatur | Verbraucher |
Dauer |
---|---|---|---|
Winter |
ca. -15 °C | Herd, ggf. Kühlschrank, Heizung, Wasser |
ca. 3 – 4 Tage |
Winter |
ca. 0 °C | Herd, ggf. Kühlschrank, Heizung, Wasser |
ca. 4 – 5 Tage |
Winter |
ca. 10 °C | Herd, ggf. Kühlschrank, Heizung, Wasser |
ca. 7 Tage |
Frühjahr / Herbst |
ca. 15 °C | Herd, ggf. Kühlschrank, Heizung, Wasser |
ca. 7 – 9 Tage |
Sommer |
ca. 25 °C | Herd, ggf. Kühlschrank, gelegentlich Heizung, Wasser |
ca. 14 Tage |
Sommer |
ca. 30 °C | Herd, ggf. Kühlschrank, Wasser |
ca. 21 Tage |
Der LevelCheck erkennt mittels Ultraschall, ob sich im Messbereich Gas befindet oder nicht.
Du hältst ihn einfach im 90 Grad Winkel an die Stahl- oder Alu-Gasflasche. Das Ergebnis siehst du sofort auf der LED-Anzeige am Messgerät.
Den Truma LevelControl bringst du unter der Gasflasche an. Er misst ebenfalls per Ultraschall den Gasfüllstand und gibt zudem an, wie lange das Gas noch ausreicht. Die Daten werden an die Truma iNet Box übermittelt.
Diese sendet sie per Bluetooth oder SMS an Smartphone oder Tablet. In der Truma App kannst du das Ergebnis dann bequem in Prozent oder Kilogramm abrufen.
Die grauen Stahlflaschen mit roter Schutzkappe sind bei Deutschlands Campern am weitesten verbreitet. Sie haben eine Füllmenge von fünf oder elf Kilogramm Flüssiggas. Zum Füllgewicht kommt bei einer elf Kilo Flasche ein Flaschengewicht von elf Kilo hinzu. Somit sind Stahlflaschen relativ schwer.
Alugasflaschen sind deutlich leichter und eine 11-Kilo-Flasche hat ein Leergewicht von rund 5,5 Kilogramm. Auch wenn eine Aluflasche in der Anschaffung mit rund 120 Euro mehr als doppelt so teuer ist wie eine Stahlflasche, kann sich die Anschaffung lohnen. Etwa dann, wenn dein Caravan nur eine geringe Zuladung zulässt.
Die grauen Campinggasflaschen sind Eigentumsflaschen, die du zum Beispiel im Baumarkt kaufen kannst. Sobald die Flasche leer ist, kannst du sie gegen eine volle Flasche tauschen. Das ist überall dort möglich, wo es graue Gasflaschen gibt – im Baumarkt, dem Supermarkt oder der Tankstelle. Beim Tausch zahlst du lediglich die Füllung. Wenn du die Flasche nicht mehr benötigst, hast du keine Möglichkeit, sie auf die Schnelle im Baumarkt zurückzugeben. Du kannst nur versuchen, die Flasche zu verkaufen.
Vom grauen Campinggas unterscheiden sich die roten Pfandflaschen, für die du eine Leihgebühr zahlst. Leihflaschen sind herstellergebunden und können nur bei Vertriebspartnern des Herstellers getauscht werden. Ein bekannter Hersteller ist Tyczka Energy. Auch hier gilt das Prinzip leer gegen voll und du zahlst nur die Kosten für die Gasfüllung. Die Gasflasche bleibt im Besitz des Herstellers. Wenn du die Flasche nicht mehr benötigst, gibst du die Flasche ab und erhältst das Pfand zurück.
Als Campinggas werden Propan oder Butan verwendet. Beide Gase gehören zur Gruppe der kurzkettigen Kohlenwasserstoffe, die unter dem Oberbegriff Liquefied Petroleum Gas (LPG) zusammengefasst werden. Sie bleiben bei einer geringen Kompression von unter zehn bar flüssig.
Propan kann auch beim Wintercamping bis ca. minus 40 Grad eingesetzt werden. Butan kann bei Temperaturen unter 0 Grad nicht eingesetzt werden, da es dann nicht mehr verdampft.
Leere Gasflaschen kannst du im Campingfachhandel, im Baumarkt, an Tankstellen oder in großen Supermärkten gegen volle Flaschen tauschen. Denke bei der Rückgabe an die rote Schutzkappe – andernfalls kann der Fachhändler die Rücknahme verweigern. Beachte, dass Campinggas, also die grauen Flaschen, am weitesten verbreitet ist und somit überall tauschen lässt. Rote Pfandflaschen kannst du nur bei Vertriebspartnern des jeweiligen Herstellers tauschen. Auch Alu-Gas ist weniger verbreitet, sodass du dich im Vorfeld erkundigen solltest, wo du deine leere Flasche tauschen kannst. Wenn du den Truma LevelControl im Einsatz hast, darfst du nicht vergessen, den Füllstandssensor von der Unterseite der Flasche zu entfernen, bevor du die Flasche tauschst.
Füllstationen findest du zum Beispiel über diese praktischen Standortsuchen:
www.flaschengas-kaufen.de/Haendler-suchen
Wenn du in anderen europäischen Ländern unterwegs bist, erkundige dich vor Reiseantritt, ob du deine deutschen Gasflaschen dort befüllen kannst. Hier kann ein Adapter-Set hilfreich sein, das du im Fachhandel für Campingzubehör kaufen kannst. Damit lassen sich entweder deutsche Flaschen im Ausland befüllen oder die Geräte in deinem Reisemobil an ausländische Flaschen anschließen.